Samstag, 10. April 2010

Usbekistan - Land und Leute

Weiterhin auf der usbekischen Seidenstrasse - Gelegenheit, neue Impressionen aufzusaugen und Land und Leute noch besser kennenzulernen:
 
(ehem. Hafen von Moynaq am Aralsee)


Noch immer sind wir in Usbekistan unterwegs und haben schon viele schoene Erlebnisse gehabt. Besonders der Kontakt mit den Couchsurfern und der Aufenthalt in den Familien machen wirklich Spass. Deren Lebensstandard ist im Regelfall um einiges schlechter als unserer, dennoch werden wir mit Freude aufgenommen und bewirtet.

Standardtoilette

Die Gastfreundschaft ist unglaublich. Ueberall erkennt man uns natuerlich und begruesst uns mit "Hello"-Rufen und "Atkuda vy?" (Woher kommst Du?) Staendig gibt es einen kleinen Smalltalk an der Strassenecke und tolle Kleinigkeiten wie Nuesse, Trockenobst oder Brotaufstriche, die wir unbedingt probieren sollen.



Viele Menschen lieben es, fotografiert zu werden und ihr Bild auf unserem Kamera-Display zu sehen. Dann werden natuerlich andere Leute hinzugerufen und jeder will mal einzeln, mal mit uns, mal in diversen Gruppenformationen abgelichtet werden.


In einem Restaurant ist es uns passiert, dass wir zunaechst zum Tanzen eingeladen wurden (ich glaube, die Usbeken hatten dabei viel zu lachen bei unserem stereotypischen Gehopse) und im Anschluss daran gemeinsam gegessen und Geburtstag gefeiert haben.

Oder bei einer 24-stuendigen Zugfahrt, wo sich schon nach kurzer Zeit alle in unserem "Abteil" versammelt und sofort Vodka, Brot, Obst und Bier mitgebracht haben.


Gelernt haben wir auch schon einiges:
1. Geld tauschen kann man ueberall, nur nicht in einer Bank. Den besten Kurs hatten wir bisher in einer Apotheke. Unsere mitgebrachten Dollar sind gern gesehen, das Usbekische Geld (Sum) faellt staendig im Wert, der groesste Geldschein ist ein 1000er, dieser steht fuer ca. 0,40 Dollar. Man kann sich also ganz gut vorstellen, welche Geldbuendel selbst der kleinste Brotverkaeufer hier mit sich rumtraegt. Unser normaler Geldbeutel musste durch eine kleine Handtasche ersetzt werden.

2. Es passiert nie das, was man eigentlich erwartet. Es gibt demzufolge immer wieder Ueberraschungen. Das typisch deutsche planvolle korrekte Verhalten kann man also getrost ueber Board werfen, dann ist alles einfach. 
Die Leute hier sagen meist "Willkommen in Zentralasien" wo jeder Tag von purer Willkuer der Beamten, Behoerden und Institutionen abhaengt. Nie kostet das selbe Zugticket den gleichen Preis. Heute wird man an einer Strassensperre angehalten und genau kontrolliert und morgen kommen die Polizisten nicht mal aus ihrer Huette. Auch auf der Botschaft pure Willkuer, um ueberhaut eingelassen zu werden, mal wird man von einer Seite auf die andere dirigiert und dann mal zu einen anderen Polizisten gefuehrt, der dann in Zeitlupengeschwindigkeit unsere Personalien aufnimmt. Mal warten Leute ueber eine Woche auf ihr Visa mal geht es in einem Tag - so laesst es sich leben fuer die Beamten!

3. Es gibt hier sehr viele Englisch-Teacher, die an einer Schule oder im Krankenhaus anderen Englisch beibringen. Meistens sprechen genau diese nur gebrochen Englisch.

So, jetzt ist erstmal genug gesagt fuer Heute.
Die Laendergrenzen nach Kirgistan sind geschlossen, nur Diplomaten duerfen einreisen. Wir haben in der deutschen Botschaft Bischkek angerufen, die Lage im Land aendert sich wohl nicht so schnell. Heute haben wir auch gelesen, dass ein Buergerkrieg droht, da der Praesident und auch die Uebergangsregierung jeweils maechtige Freunde haben.
 Die Polizei hat keine Kontrolle mehr im Land. Somit muessen wir unsere Plaene aendern und fahren morgen mit dem Zug nach Kasachstan und reisen von dort nach China ein. 
Wir sind etwas traurig, dass wir Kirgistan nicht bereisen koennen, aber unter solchen Bedingungen macht Backpacking keinen Sinn .... also kommen die naechsten Stories aus Kasachstan!

8 Kommentare:

  1. Schön, von euch wieder so schöne Bilder und Texte zu sehen u. zu lesen.
    Schade dass ihr auf Kirgistan verzichten müßt, aber Sicherheit geht vor!!!!
    Passt gut auf euch auf! B+M

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  2. Hauptsache die Kasachen haben genug Wodka. Mein Lieblingsksache hat immer welchen :)

    Die Bilder sind übrigens klasse. Die toilette will ich auch haben. Als Klo für ungebetene Gäste. Könnt ihr sowas mitbringen?

    Passt auch euch auf.

    Gruß, René

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  3. Hallo,

    das ist ein bisschen ärgerlich mit Kirgistan (oder doch Kirgisistan?). Wer weiß, was Euch nun spannendes erwarten wird und Euch sonst entgangen wäre. Soll ich Euch nun ein paar Podcasts von Kasachstan aus dem Netz fischen ;-) ? Die Bilder mit den Asiaten drauf sind super; alle schauen so freudig aus. Klasse!

    Viel Spaß in Kasachstan!
    Grüße aus dem sonnigen Saaletal
    Frank

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  4. Hallöchen,

    ich bin so neidisch auf dich, Janine. xD
    Ich hoffe ihr habt auf eurer Reise noch ganz viel Spaß und macht weiterhin so tolle Fotos.
    Wenn du wieder da bist müssen wir uns unbedingt treffen.

    Grüße, das ehemalige Praktikanten-Anne. xD

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  5. Viele lb. Grüße von Oma + Opa.
    Wir haben heute alles von euch gelesen und die schönen Bilder gesehen.
    Viel Spass euch noch.
    Lb. Grüße von uns allen

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  6. Hi ihr zwei..man hört ja garnichts mehr von euch..ich hoffe euch geht es gut.

    Lg Nancy

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  7. Hallo ihr zwei,

    alles ok bei euch? lang nichts mehr von euch gelesen.
    die ersten bilder waren schon wieder mal traumhaft.. sind auf weitere bilder und storys gespannt.
    passt auf euch auf und nicht zuviel vodka.. wollt doch nach der reise kein suchtproblem haben ;-))

    glg dorina & heiko

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  8. Beiden gehts gut. Sie sind zur Zeit Zitat: "irgendwo mitten in China in einem buddhistischem Ort"

    Das nenn ich ne Ortsangabe ala Förster. Ohne GPS würse so mancher von Ihnen sein Revier nicht finden :))

    Aber stimmt. Man könnte sich bezüglich gewisser Schreibfaulheiten in diesem Blog vernachjlässigt fühlen. Janine ist eben Arbeit nicht mehr gewöhnt :P

    Gruß, René

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